Gelangweiltes Publikum, Teilnehmende schalten den Ton aus, Zuhörer/innen gähnen in die Kamera, schauen nur noch auf ihr Smartphone. Wenn du für deine nächste Online-Präsentation solche Szenarien vermeiden möchtest, dann erhältst du hier die besten Tipps für deine Vorbereitung.

Kein Raum vor Ort, den du vorher anschauen kannst – und ein paar andere Umstellungen

Wenn du früher einen Vortrag vor Ort vorbereitet hast, hast du deine/n Ansprechpartner/in gefragt, wo dein Vortrag denn genau stattfindet. Da hast du typische Fragen gestellt wie zum Beispiel wie groß der Raum ist, wie die Stühle gestellt sind, ob es eine Leinwand oder einen Beamer gibt, wo du deinen Laptop abstellen kannst, etc.

Bei einem Online-Vortrag ist für den Vortragenden vieles anders

Anstatt dir vorher einen Raum vor Ort anzuschauen, guckst du dich eher bei dir zu Hause um. Leinwand oder Beamer vor Ort sind irrelevant, für dich stellt sich eher die Frage, ob und wie du zum Beispiel Präsentationsfolien teilst. Und das mit den Sitzgelegenheiten für das Publikum ist auch egal, denn für dich geht es eher darum, ob du die Teilnehmenden überhaupt digital siehst oder nicht.

Auch für das Publikum ändert sich einiges

Einfach so die Hand heben und eine Frage stellen, das ist digital zwar oftmals möglich, aber eben anders. Beifall klatschen, Zustimmung geben, eine kritische Reaktion zeigen – auch das ist schwieriger. Wenn du dir diese Dinge bewusst machst, dann helfen sie dir auch bei der Vorbereitung. Denn du bist in der Lage, dich vorher darauf einzustellen.

Deswegen ist die Vorbereitung noch wichtiger als bei einer Präsentation vor Ort

Wenn du einen wirklich erfolgreichen digitalen Vortrag digital halten möchtest, dann solltest du dich sehr gut darauf vorbereiten. Gerade im Online-Format nehmen Zuhörer/innen zu über 50% deine Körpersprache wahr. Direkt danach folgt als zweites deine Stimme.

Was heißt das für dich? In diesem Artikel möchte ich dir mitgeben, was du tun kannst, um den Ort deines Online-Vortrags passend vorzubereiten.

Du darfst dich wohlfühlen – und dein Publikum auch

Für jeden Menschen bedeutet wohlfühlen etwas anderes. Wie sieht es bei dir aus? Bist du eher jemand, der/die es einfarbig und klar strukturiert mag? Ist deine Wohnung eher minimalistisch eingerichtet oder magst du es bunt, dekorativ und voller?

Grundsätzlich ist wichtig: Egal wer du bist, sei genauso, wie du bist. Sei authentisch! Dann kommst du auch sehr gut bei deinem Publikum an. Denn du strahlst deine Persönlichkeit auch genauso aus. Wenn du also von zu Hause deinen Online-Vortrag hältst, mache dir Gedanken darüber, wie du herüberkommen möchtest. Möchtest du eine eher privatere und persönlichere Atmosphäre vermitteln? Oder soll es eher ein seriöser Business-Charakter sein?

Du bist im Fokus – und zwar in jeglicher Hinsicht

Wenn du die allgemeine Atmosphäre entschieden hast, geht es für dich weiter: Wo genau möchtest du die Präsentation halten? Wenn es in deinem Arbeitszimmer ist, achte darauf, dass der Hintergrund entsprechend passt. Klar soll auch der Hintergrund passen, aber bedenke dabei, dass du im Mittelpunkt stehen sollst. Wenn dein Publikum mehr damit beschäftigt ist, alle einzelnen Ordner, Mappen und Regale in deinem Hintergrund zu erkennen, dann lenkt das zu sehr von dir ab. Was ich damit sagen will: Schön ist, wenn dein Hintergrund nicht einfach nur komplett weiß ist. Aber weniger ist oftmals eben auch mehr.

Sehr gut. Wenn dein Hintergrund nun klar ist, geht es um dich. Wie du weißt, bist du im wahrsten Sinne des Wortes im Fokus. Damit das auch so herüberkommt, ist es gut, wenn du mit deiner Kleidung einen gewissen Kontrast zu deinem Hintergrund hast. Ein Beispiel: Wenn du deine Präsentation vor der weißen Wand hältst und ein weißes Oberteil anziehst, dann entsteht praktisch kaum Kontrast. Für deine/n Zuschauer/in kommt so etwas irritierend herüber, weil er/sie dich gar nicht richtig erkennen kann. Heißt für dich: Ziehe dir Kleidung an, in der du dich wohl fühlst und die einen Kontrast zu deinem Hintergrund darstellt.

Du bist zentral zu sehen – die meiste Zeit zumindest

Das nächste Element für dich im Fokus ist die Ausrichtung deiner Kamera auf dich. Es gibt’s nichts Schlimmeres, als wenn die Zuschauenden merken, dass du schlecht zu sehen bist. Versetze dich stets in ihre Lage: Möglicherweise schauen sie dir via Tablet oder Smartphone zu – und sehen dich dementsprechend klein. Auch für diese Teilnehmenden möchtest du möglichst gut erkennbar sein.

Deswegen möchte ich dir aus zahlreichen Erfahrungen ans Herz legen: Positioniere dich möglichst zentral und in der oberen Hälfte des Bildausschnitts. Dann zeigst du größtmögliche Präsenz und bestmögliche Wirkung auf die Zuschauer/innen. Darüber hinaus bist du dann auch automatisch nicht zu klein im Bildausschnitt bzw. zu weit weg von der Kamera.

Falls du dich nicht genau in der Mitte platzieren möchtest, sondern etwas seitlich versetzt, ist das auch total okay. Um dir einen konkreten Anhaltspunkt zu geben: Wenn du die obere Hälfte deines Bildausschnitts in vier Teile nebeneinander aufteilst und du in den beiden mittleren Teilen bleibst, passt das bestens. Dies ist dann für deinen Vortrag die Hauptposition. Achte daher nur darauf, dass du für sie nicht im ganz linken oder ganz rechten Teil bist.

Selbstverständlich kannst du dich während deines Vortrags auch „bewegen“. Das erzeugt Dynamik und sorgt für Spannung und Neugierde bei deinem Publikum. Solange du deine Bewegungen dosiert einsetzt, ist das total okay. Wichtig ist, dass du immer im Bildausschnitt bleibst und nicht komplett abgeschnitten bist. Klar, wenn es für die Dramaturgie erforderlich sein sollte, könntest du auch mal komplett rausgehen – sonst aber nicht☺

Jetzt klingt das mit dem Bewegen zwar auf den ersten Blick recht einfach. Allerdings habe ich bei vielen Online-Vorträgen schon gesehen, dass das leider schlecht gemacht wurde. Warum? Weil die Kamera die schnellen Bewegungen schlichtweg nicht so schnell mitgemacht hat. Das gilt für eine Foto- und Videokamera genauso wie für eine Webcam. Je größer dein Aktionsradius ist und je schneller deine Bewegungen sind, desto herausfordernder wird es für deine Kamera. Deswegen möchte ich dir unbedingt den Ratschlag geben, dass du auch das konkret vorher ausprobierst. Klar kannst du dich selbst anschauen – besser noch fragst du eine/n Freund/in, um es anzuschauen. Gerade wenn du deine Bewegung als ein Höhepunkt deines Vortrags nutzen möchtest, ist dann eine gute Wahrnehmung bei deinen Zuhörenden besonders wichtig.

Deine Kamera – dein Freund und Helfer

Wie du gerade schon gelesen hast, ist deine Kamera sehr wichtig für deinen erfolgreichen Online-Vortrag. Dass du in der Bildmitte (oder etwas seitlich versetzt) in der oberen Hälfte platziert sein solltest, weißt du bereits. Wer kennt es allerdings nicht: Wie oft hat man eine/n Referenten/in von so weit unten gesehen, dass man eher auf die Decke und den dortigen Staub im Bildhintergrund fokussiert war. Oder wenn die Kamera so weit oben platziert ist, dass der gesamte Schreibtisch mitsamt allen Stiften, Zetteln und Getränken zu sehen war.

Deswegen ist eine Sache noch entscheidend: Deine Kamera sollte ziemlich genau auf deiner Augenhöhe platziert sein. So kommst du nicht nur natürlich herüber, sondern wirkst eben auch gegenüber deinen Zuhörenden präsent. Ein kleiner Trick: Wenn du einfach ein langes Lineal nimmst und es vor deine Augen hältst, dann sollte die Kamera ebenfalls auf der Höhe platziert sein.

Du darfst im besten Licht scheinen – egal wie das Wetter draußen ist

Um ein tolles Bild von dir und deinem Hintergrund abzurunden, gilt es nun für dich, dich in das richtige Licht zu rücken. Nur dann wirst du insgesamt gut für dein Publikum zu erkennen sein. Denn es gibt kaum etwas Ärgerlicheres für deine Teilnehmenden, als wenn sie dich grob in der Mitte und im oberen Bildausschnitt erkennen können, dein Gesicht aber komplett dunkel bleibt.

Der entscheidende Faktor ist: Das Licht sollte vor allem dein Gesicht und deinen Oberkörper ausleuchten – bzw. alles von dir, was im Bildausschnitt zu sehen ist. Natürlich sollte dein Hintergrund auch grundsätzlich erkennbar sein, nur steht er genauso wie bei den anderen Elementen nicht so sehr im Fokus wie du.

Aber keine Sorge: Mache dir nicht zu viele Gedanken zum Thema Licht, denn es muss wirklich nicht perfekt sein. Wenn du ein paar grundlegende Dinge beachtest, wirst du schon eine tolle Wirkung erzielen. Zunächst einmal geht es um die Lichtstärke. Dein Gesicht darf nicht überlichtet herüberkommen, das heißt zu hell wirken. Das Gleiche gilt auch für dein zu dunkles Gesicht. Als Faustformel kannst du dir merken: Du darfst dir ein Licht besorgen, was dich möglichst natürlich wirken lässt. Das heißt: Deine Authentizität gilt auch hier und du bist im passenden Licht. Wenn du dir etwas unsicher bist, dann mache das Licht eher etwas heller als zu dunkel. Vertraue dir dabei – dein Licht wird passen. Und wie immer: Hole dir Feedback ein.

Neben der Lichtintensität ist dann wichtig für dich, aus welchem Winkel es auf dich trifft. Hier ist es so ähnlich wie bei der Kamera: Weder von zu weit oben noch von zu weit unten. Es wäre für dein Publikum ablenkend, wenn nur deine Stirn oder nur dein Kinn ausgeleuchtet wären. Schlimmer noch: Es wären viele Schatten zu sehen, die deine anderen Gesichtsteile umso dunkler erscheinen ließen.

Daher ist es sinnvoll, wenn sich dein Licht grob auf Höhe deines Gesichts bzw. deines Oberkörpers befindet. So kannst du die eben beschriebenen Extremsituation gut ausschließen. Damit es keinen störenden Schatten bei dir gibt, ist es am besten, wenn du zwei verschiedene Lichtquellen nutzt. Wenn du sie noch etwas seitlich versetzt platzierst, bist du super ausgeleuchtet. Und Schatteneffekte kannst du damit ebenfalls vermeiden.

Eine Sache ist mir noch wichtig – falls du Brillenträger/in bist, ist sie besonders relevant. Denn auch für mich als Brillenträger ist es eine besondere Herausforderung: Das Licht sollte sich möglichst nicht so stark in den Brillengläsern spiegeln. Um das zu vermeiden, solltest du am besten mit indirektem Licht arbeiten. Es leuchtet nicht direkt in deine Richtung und auf diese Weise kannst du größere Spiegelungen umgehen.

Nur ein schönes Bild mit dir reicht nicht – denn der Ton macht immer noch die Musik

Du hast einen tollen Hintergrund, passende Kleidung, adäquates Licht, eine super Kamera. Aber das allein reicht noch nicht. Stell dir vor, dass dich niemand in deinem Publikum richtig hören würde? Meine Erfahrung zeigt: Dein guter Ton ist das Wichtigste – und deswegen kommt er auch zum Schluss☺

Ein gutes Mikrofon ist das A und O für deinen erfolgreichen Online-Vortrag. Das kann ein vor dir stehendes Mikrofon oder auch ein Ansteckmikrofon sein – je nachdem was dir besser liegt. Um deine Stimme akustisch gut herüberzubringen, solltest du möglichst nah an deinem Mikrofon sein. Je näher du mit deinem Mund an deinem Mikrofon bist, desto stabiler und klarer kommt deine Stimme herüber. Klar kannst du das auch nicht selbst richtig testen, daher solltest du auch den Ton mit einem/r Freund/in vorher prüfen und dir Feedback einholen.

Hier kommen nun 10 Dinge, die du vor deiner erfolgreichen Online-Präsentation vorbereiten solltest

  1. Überlege dir vorher, wo genau du zu Hause deinen Online-Vortrag halten möchtest.
  2. Richte deinen Hintergrund so ein, dass er sowohl zu dir selbst passt als auch für dein Publikum und den Anlass.
  3. Stelle deine Kleidung so zusammen, dass du dich darin wohlfühlst und sie sich von deinem Bildhintergrund abhebt.
  4. Positioniere dich zentral in der Bildmitte in der oberen Bildhälfte als Hauptposition.
  5. Falls du dich während deiner Online-Präsentation bewegen möchtest, bleibe im Bildausschnitt und achte auf deinen Fokus in der Kamera.
  6. Richte deine Kamera so aus, dass sie sich auf deiner Augenhöhe befindet.
  7. Stelle deine Lichtquellen auf die richtige Intensität ein, damit du natürlich herüberkommst.
  8. Justiere deine Lampen im passenden Lichtwinkel für eine gleichmäßige Ausleuchtung von dir.
  9. Vermeide Spiegelungen bei deinem Bild, insbesondere wenn du eine Brille trägst.
  10. Nutze ein passendes Mikrofon, damit du für dein Publikum sehr gut zu hören bist.

Wenn du diese 10 Tipps beherzigst, wirst du nicht nur selbst mit einem besseren Gefühl präsentieren, sondern auch dein Publikum begeistern. Und das Schöne ist: Diese Vorbereitungen helfen dir nicht nur bei deinem kommenden Vortrag, sondern immer und immer wieder auch danach!

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